Im Traum (2)
Im Frost der Nächte viel das Sternchen sanft zur Erde, unberührt. Da nahm ich mir ein Herz und legte ihr den Messersockel auf die Stirn. Die letzten Seiten aller Bücher lagen wild zerstreut auf nächtlich Strand; Da nahm ich sie ganz sanft beim Händchen und legte ihr die Wahrheit vor die Füße. Das war nicht leicht für meine Kleine, denn der kleine Krebs in meinem Ohr sang immer noch die grausig Lieder, und unter Wasser ist schwer athmen. Doch als ich sie lang so berührt, hielt sie inne und ward still: Das feuchte Naß sprengt' ihre Lungen, dann machte Blei mein Denken schwer. Liebe ist, den Tod vor Augen haben – die Reise ist nicht weit, mein Schatz! Ich nehme mir ein Herz und drück dich, dann ist's schon fast geschafft! Und ewig brennt der kleine Krebs in meinem Ohr mir Lichterfest! Im Traum hab ich dich lieb für immer, drum schlafen wir jetzt ewig. |
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